Snapchat für B2B-Unternehmen

Mein Sohn ist ein Teenager und hat mit meiner Arbeit eigentlich so rein gar nichts zu tun. In seiner Vorstellung mache ich irgendwas total uncooles. Irgendwas mit Social Media. Irgendwas mit Katzenvideos, die ich für Unternehmen in den sozialen Netzwerken poste (warum das irgendwie sogar stimmt, aber trotzdem totaler Quatsch ist, dazu schreibe ich vielleicht irgendwann einen eigenen Blogartikel).

Mama ist bei Snapchat – Ihre Kunden vielleicht auch!

Mama hat natürlich ein Facebook-Profil, auch twittert Mama und lädt unregelmäßig Bilder auf Instagram hoch. In den Augen meines Sohnes bin ich daher alt. Denn nur die Gruftis nutzen Facebook. Die coolen Kids nutzen Snapchat.

Und weil Mama ja nicht uncool sein wollte, hat sie sich auch bei Snapchat angemeldet. Ich wollte sehen – was ist denn bitteschön so wahnsinnig hip an diesem Snapchat?

Was ist Snapchat?

Snapchat ist bereits seit fast fünf Jahren auf dem Markt, in Deutschland ist die App aber erst im vergangenen Jahr richtig durchgestartet. Es ist eine Foto- und Messaging-App, bei der sich gesendete Inhalte nach einer gewissen Zeit selbst zerstören.

Als ich beim gemeinsamen Abendessen erzählte, dass ich jetzt auch bei Snapchat sei, verdrehte mein Sohn nur genervt die Augen und meinte: „Oh Mama, du bist so peinlich. Das ist nur was für junge Leute!“

Nun ja. Abgesehen davon, dass mein Sohn mich für wirklich alt hält, wollte ich es genauer wissen. Bisher habe ich immer nur gelesen, dass Snapchat für Unternehmen nicht interessant ist, wenn sie keine junge Zielgruppe haben.

Ist Snapchat für Unternehmen sinnvoll?

Die Zahlen, die ich dazu fand, haben mich dann aber doch erstaunt: Ja, 52 Prozent der Snapchat-Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Aber immerhin 32 Prozent sind 25 bis 35 Jahre alt und 16 Prozent sogar noch älter.

Also sind rund die Hälfte der Nutzer keine Jugendlichen. Wahrscheinlich werden viele Nutzer dabei sein, die sich, so wie ich, dort angemeldet haben, weil die eigenen Kinder dort unterwegs sind und man ja schließlich mitreden möchte.

Derzeit nutzen nur rund sechs Prozent der deutschen Internetnutzer Snapchat (im Vergleich: Whatsapp wird von fast 69 Prozent genutzt). Aber Snapchat schafft es schon heute auf mehr als sieben Milliarden mobile Views pro Tag – bei einer Nutzerzahl von gerade mal 100 Millionen. Im Vergleich dazu: Facebook hat rund 8 Milliarden Views pro Tag – und das mit 1,6 Milliarden Nutzern und einer Autoplay-Funktion, die Videos automatisch startet. Bei Snapchat muss jedes Video angeklickt werden.

Sie werden nun sagen, ja gut, aber für mich ist das nichts. Ich verkaufe schließlich keine hippen Sneakers sondern ein erklärungsbedürftiges Produkt.

Snapchat ist der authentischste Kanal von allen

Wie komme ich nun aber auf die Idee, dass Snapchat für Ihr B2B-Unternehmen geeignet sein könnte? Snapchat ist anders als die sozialen Netzwerke, die Sie bisher kennen. Es lebt nicht von Hochglanzbildern – die Fotos die Sie versenden, werden direkt in der App aufgenommen und können vor dem Versenden nicht professionell bearbeitet werden – sondern ist authentischer als die bisherigen bekannten Social Media Kanäle.

Dies könnte für Ihr Unternehmen ein Vorteil sein, denn hier haben Sie die Möglichkeit, einer ausgewählten Zielgruppe (beispielsweise Geschäftspartnern oder Kunden) exklusive Einblicke in Ihr Unternehmen zu gewähren oder besondere Angebote zu machen. Und das mit einer Botschaft, die nur wenige Sekunden existiert.

Auch im Personalmarketing sehen viele Social Media-Experten eine interessante Einsatzmöglichkeit. Die junge Zielgruppe finden Sie auf Snapchat – also bietet sich Ihnen hier auch beispielsweise die Möglichkeit, mit zukünftigen Auszubildenden in Kontakt zu treten.

Snapchat ist als B2B-Kanal im Kommen – Seien Sie bereit

Nichts desto trotz – noch glaube ich noch nicht so ganz daran, dass sich der Einsatz von Snapchat für B2B-Unternehmen lohnt. Noch nicht.

Derzeit gibt es erst einmal ausreichend andere Kanäle, wie beispielsweise Facebook, Youtube oder LinkedIn, die Sie im Rahmen Ihrer Social Media-Strategie bespielen können. In den kommenden Jahren wird Snapchat aber vermutlich auch bei den 30- bis 50-Jährigen an Bedeutung zunehmen. Dann sollten Sie gerüstet sein und Snapchat ebenfalls mit auf Ihrem Radar haben.

Aber ganz egal, welchen der Kanäle Sie als relevant betrachten – achten Sie darauf, dass Sie dort auch Ihre Zielgruppe finden. Und natürlich sollten alle relevanten Kanäle Sie dabei unterstützen, Ihre gesteckten (Social Media-) Ziele zu erreichen. Lassen Sie Social Media zu einem festen Bestandteil Ihrer Unternehmenskommunikation werden.

Nachdem Sie jetzt all meine Argumente gelesen haben, sagen Sie sich gerade genau das, was ich mir gedacht habe, als ich Snapchat das allererste Mal genutzt habe: Irgendwie bin ich zu alt und zu wenig hip um wirklich zu verstehen, was dieser „neue Hype“ um einen neuen Social Media-Kanal denn genau soll. Aber seien Sie ehrlich – haben wir das nicht vor acht oder neun Jahren auch über Facebook gesagt? Und dann irgendwann eben doch mitgemacht, weil „alle“ mit dabei waren?

Fazit: Seien Sie experimentierfreudig!

Keiner kann derzeit sagen, wohin die Reise wirklich geht. Der eine oder andere Kanal wird wieder von der Bildfläche verschwinden (erinnern Sie sich beispielsweise noch an StudiVZ, MeinVZ?), andere werden bleiben und größer, bekannter und beliebter werden. Derzeit sieht es so aus, als sei Snapchat der aufsteigende Stern am Social Media-Himmel. Also halten Sie die Augen offen!

Ob Snapchat nun für Ihr B2B-Unternehmen geeignet ist oder nicht, das kann ich Ihnen leider nicht abschließend beantworten.

Bestimmt hängt es auch ein wenig davon ab, wie kreativ und mutig das Thema Social Media bei Ihnen im Hause angegangen wird. Vielleicht haben Sie ja bereits tolle Ideen?

Sie wollen wissen ob sich Snapchat für Ihr Unternehmen lohnt?

Sehr gerne beraten und unterstützen wir Sie bei der Umsetzung.

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