WDF * IDF verständlich erklärt

Geheimer als das Rezept von Coca-Cola wird WDF*IDF uns zeigen, wie Google funktioniert und unsere Websites nach ganz oben bringen! So oder so ähnlich lauten die Meldungen. Doch worum geht es? Was ist WDF*IDF und was hab ich davon?

WDFxIDF

Wir erklären Ihnen hier die SEO-Formel des Jahres:

Semantik & Bedeutung

Die Semantik ist die Lehre von der Bedeutung – zum Beispiel von Worten und Texten.
Viele Worte habe mehr als eine Bedeutung. „Leiter“ kann eine Leiter bezeichnen, den Leiter einer Organisation oder einen elektrischen Leiter. „Fett“ können Sie in der Küche verwenden, als Schmiermittel oder als Ausruf der Begeisterung.

Den Rekord hält übrigens das Wort „Läufer“ mit, laut Guinness Buch der Rekorde, 14 verschiedenen Bedeutungen.

Bei Adjektiven wird es noch schlimmer. Cool, krass, ätzend, stark, heftig, nett – dasselbe Wort kann etwa ganz unterschiedliches meinen. Wieso haben wir dann so selten Probleme, einander zu verstehen?

Das liegt am Kontext. Also daran, in welchem Zusammenhang das Wort verwendet wird. Ob Sie mit „Golf“ den Sport oder das Auto meinen wird erst deutlich, wenn man den Kontext betrachtet. Geht es um „Golf spielen“, ist wohl der Sport gemeint, “Golf fahren“ deutet auf das Auto hin.

Oder fahren Sie zum Golfplatz? Spielen Sie mit Ihrem Auto herum? Reisen Sie mit Ihrem Golf – oder wollen Sie im Urlaub an den Golf von Mexico?

Sie sehen, das ist alles gar nicht einfach.

Für uns Menschen noch schnell und intuitiv zu erfassen, aber für eine Maschine sehr schwer zu verstehen.

Mehr zu Semantik auch in unserem Blogpost zur semantischen Suche.

Keyworddichte

Ein Klassiker: Wie oft kommt ein bestimmter Begriff in einem Text vor? Die häufigsten Begriffe sind bestimmt das Thema des Textes.

Das führte direkt zu Exzessen, dem „Keyword Stuffing“. Da wurde das gewollte Keyword auf Gedeih und Verderb in den Text gerammt, bis dieser völlig unlesbar wurde.

Aber die Keyworddichte (englisch keyword density oder keyword frequency, für Häufigkeit) bringt uns zum ersten Teil, der WDF.

WDF: Within-document Frequency

Ein Wort das 8x im Text vorkommt, ist nicht automatisch viermal so wichtig wie eines, das nur 2x vorkommt. Deswegen verwendet man eine Formel mit Logarithmus, dann wird die Zahl kompakter.

Also, Erstens: WDF ist eine Form der Keywortdichte.

Nur: Für welche Worte ist das denn relevant?

IDF: Inverse Document Frequency

Das ist eine ganz schlaue Idee: Je weniger Dokumente es mit einem bestimmten Begriff gibt, desto spezieller (also bedeutender) ist dieser Begriff! (NB: Auch hier wird der Logarithmus verwendet, um die Zahl beherrschbar zu halten. „Inverse“, weil eben wirklich weniger (Häufigkeit) mehr (Bedeutung) ist.)

Man nimmt also einfach alle Dokumente, die es auf der Welt gibt und durchsucht sie nach allen Worten, die es gibt. Worte die in diesen Milliarden von Dateien nur selten vorkommen sind besonders wichtig.

Das geht natürlich nicht, obwohl der Index von Google dem schon ziemlich nahe kommt. Aber mit Näherungen kann man gut arbeiten. Und im SEO mache ich einfach die Rolle rückwärts: Ich nehme nur die 10-20 Dokumente, die zu einem Begriff bereits ganz oben stehen und rechne für diese die IDF aus. Je höher die IDF, desto wichtiger das Keyword.

Zweitens: IDF ist ein Wert für die Bedeutung eines Keywords.

WDF * IDF

Wenn ich beide Werte multipliziere habe ich eine schicke Zahl, bei der ich die Keyworddichte mit der Bedeutung des Keywords kombiniere.

Und damit kann ich jetzt ein Dokument bewerten: Wie wichtig sind die einzelnen Keywords, die darin vorkommen (IDF der Begriffe) und wie oft kommen die Begriffe in diesem Dokument jeweils vor (WDF)?

Drittens: WDF*IDF ist die relative Keyworddichte

WDF*IDF in der SEO Praxis

Was hab ich jetzt davon?
Ganz einfach: Ich kann mein Dokument analysieren und es dabei mit anderen Dokumenten vergleichen, die zu meinen Begriffen hoch ranken. Also untersuchen, welche wichtigen Begriffe es gibt (IDF) und wie oft die vorkommen (WDF). Damit kriege ich Vorschläge

  1. welche Begriffe ich (noch) verwenden sollte und
  2. wie oft ich diese Begriffe einsetzen sollte.

Quasi „Learning from the Leaders“. Ich schreibe meine Texte so, dass sie den erfolgreichsten Seiten ähneln.

Nun ist leider WDF*IDF auch nicht alles im Ranking. Faktoren wie die externe Verlinkung spielen weiter eine große Rolle. Ein WDF*IDF optimierter Text ist zwar semantisch sicher gut aufgebaut, eine Garantie auf Platz 1 ist das allerdings lange nicht. Insofern ist die Wirksamkeit der Formel dann auch zu Recht umstritten

Die besten Tools für WDF*IDF

Die Rechnerei und das Ziehen von Daten sind ziemlich aufwändig. Daher haben findige Köpfe entsprechende Tools gebaut. Dort geben Sie Ihren Text und die gewünschten Begriffe ein und bekommen so einen nette Liste mit Begriffen, die andere verwendenden.

Bekannte Tools sind:

Kleiner Hinweis: Gehen Sie nicht stur nach den Vorgaben. Würden Sie allen Vorschlägen folgen, wären Ihre Texte am Ende überladen – zu viele „fremde“ Keywords und auch mit zu häufiger Nennung der wesentlichen Begriffe.

Am Ende müssen Ihre Texte zuallererst Menschen ansprechen.
Probieren Sie einfach aus, welches Tool für Sie am besten funktioniert.

Und wie war das mit der Semantik?

WDF*IDF hilft uns nicht, zwischen Golf, Golf und Golf zu unterscheiden.

Aber es schlägt Begriffe vor, die zusammen mit unseren Begriffen oft verwendet werden. Das erinnert uns an andere Möglichkeiten des Kontextes, so dass wir uns davon abgrenzen können.

Und es kann definitiv nicht schaden, auch ein paar thematisch passende Begriffe zu verwenden, nur um deutlich zu machen, dass auch wir Experten in diesem Gebiet sind.

Wenn unsere Website auf verschiedenen Seiten diese Themen wiederholt und von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet, sind wir auf dem besten Weg als Experten auch von Google anerkannt zu werden.

Keine Zeit zur Optimierung Ihrer Texte?

Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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