Demografisches Targeting im Google-Suchnetzwerk

Es gibt mal wieder Neues aus dem SEM-Universum zu berichten: Ab sofort können die AdWords-Anzeigen im Suchnetzwerk gezielt an Personen eines bestimmten Alters und Geschlechts ausgeliefert werden. Was bisher nur für Anzeigen aus dem Display-Netzwerk möglich war, wird nun auch bei AdWords for Search möglich – also bei den Anzeigen über und unter den Ergebnissen einer Google-Suche.

Dadurch können die Anzeigen künftig noch genauer an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden: So erhalten Frauen keine Werbung mehr für Männerschuhe, wenn sie nach Schuhen suchen. Und zwanzigjährige bekommen keine Kurhotels für Senioren angeboten, wenn sie nach einem Hotelurlaub googeln.

Gebote für die Wunschzielgruppe können gezielt heraufgesetzt werden, statt mit der Gießkanne alte und junge jeglichen Geschlechts mit demselben CPC zu umwerben. Auch die Anzeigentexte können noch ansprechender und relevanter gestaltet werden.

Wie gut funktionieren zielgerichtete Anzeigen?

Die Vorteile von demografischem Targeting liegen damit klar auf der Hand: Noch besser maßgeschneiderte Anzeigen mit optimal ausgesteuertem CPC, die nur den wirklich relevanten Zielpersonen angezeigt werden.

Im Optimalfall steigert das die Conversionrate und den Return on Invest. Soweit die Theorie. Wie gut das in der Praxis aber wirklich funktioniert, wird derzeit noch kritisch beurteilt. Alter und Geschlecht seiner Nutzer kennt Google nämlich nur dann, wenn diese es auch verraten.

Das bedeutet: Nur, wer diese Angaben in seinem Google-Konto überhaupt gemacht hat und während seiner Suche eingeloggt ist, kann gezielt mit Werbung versorgt werden. Von der Möglichkeit, dass mehrere Personen mit demselben Gerät surfen, einmal ganz zu schweigen. (Was Google von Ihnen weiß, sehen Sie übrigens in den Einstellungen zur personalisierten Werbung.)

Geringe Reichweite bei demografisch ausgerichteten Anzeigen

Das heißt in der Praxis, dass die mögliche Zielgruppe für demografisches Targeting im Suchnetzwerk ziemlich klein ist. Dementsprechend stark sinkt auch die Reichweite solch fein ausgesteuerter Anzeigen.

Wenn Sie es genau wissen möchten, sehen Sie sich in der AdWords-Verwaltungsoberfläche einmal die demografischen Merkmale einer Ihrer aktuellen Kampagnen an. Unter dem Reiter „Zielgruppen“ gelangen Sie zu einer Grafik mit den Merkmalen der Personen, die von Ihrer Kampagne erreicht wurden.

Ein Beispiel

Für unsere eigenen Kampagnen der letzten 14 Tage konnte Google zu 56 % der Personen Angaben zu Alter und Geschlecht machen – 44 % unserer Benutzer bleiben unbekannt. Diese können von demografisch ausgerichteten Anzeigen gar nicht erreicht werden. Bei den meisten anderen von uns betreuten Kampagnen wird das auch nicht besser – der Anteil der unbekannten Personen liegt in der Regel zwischen 39 und 49 Prozent. Das heißt, dass im schlimmsten Fall fast die Hälfte der Google-Nutzer nicht von demografisch ausgerichteten Anzeigen erreicht wird.

Fazit: Demografisches Targeting macht eigentlich nur im B2C Sinn

Zusammengefasst ist diese Form der Anzeigensteuerung hauptsächlich für B2C-Produkte und im Display-Netzwerk interessant. B2B-Produkte gibt es hingegen eher selten in blau und rosa, auch eine alterstechnische Einschränkung macht nur begrenzt Sinn. Daher würden wir unseren Kunden, die zum Großteil aus B2B-Unternehmen bestehen, eher vom demografischen Targeting abraten. Auch wenn Ihre Buyer-Persona noch so fein ausdifferenziert ist, sollten Sie alle Geschlechter und Altersklassen Ihrer potentiellen Kunden berücksichtigen.

Sie benötigen Unterstützung?

Falls Sie etwas über sinnvolles Management Ihrer AdWords-Anzeigen erfahren möchten, oder sich dafür interessieren wieviel Prozent Ihrer AdWords-Besucher unbekannten Geschlechts sind, kontaktieren Sie uns!

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